Food Trends: Was Ihre Gäste in Zukunft essen wollen

Behalten Sie die neuesten Food Trends und Vorlieben Ihrer Gäste im Auge! Wir stellen Ihnen die wichtigsten Trends der Branche vor und geben Tipps zur Umsetzung.

In der Gastronomie und Food-Branche lohnt es sich immer, die neuesten Trends und Vorlieben Ihrer Gäste im Auge zu behalten. Wer am Ball bleibt, kann schnell reagieren und seine Kundschaft glücklicher machen und erweitern.  

Die Ernährungswissenschaftlerin und Food-Trendforscherin Hanni Rützler inspiriert die Branche schon seit über 20 Jahren. In Zusammenarbeit mit dem Zukunftsinstitut veröffentlicht sie jährlich einen aktuellen Food-Report*, in dem sie die wichtigsten Food-Trends und aktuellen Entwicklungen festhält.  

Wir stellen Ihnen die aktuellen Food-Trends vor und geben einige Tipps, wie Sie sich für die Zukunft rüsten können.*

Was sind Food-Trends und welche Rolle spielen sie für Ihr Business?

Food-Trends bieten Orientierung für die Gastronomie- und Lebensmittelbranche in einem immer komplexeren Umfeld. Sie werden geprägt von tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen und spiegeln den aktuellen Lifestyle Ihrer Kund:innen wider. Es lohnt sich also, die Trends zu verfolgen und in Ihre neuen Kreationen einfließen zu lassen.  

Manche Entwicklungen, die heute auf dem Vormarsch sind, werden uns noch länger begleiten. Aktuell sind das Themen aus den Bereichen Nachhaltigkeit und Gesundheit. Lesen Sie hierzu auch unsere Gastro-Trends.  

Tipp: Folgen Sie nicht einfach blind jedem Trend, sondern definieren Sie zunächst Ihre eigenen Werte. Wählen Sie die passenden Trends, die wirklich zu Ihrem Konzept passen.

1. New Glocal   

Der Lebensmittelhandel ordnet sich neu, Ihre Speisekarte auch?  

Multiple Krisen, wie der Ukraine-Krieg, die Pandemie, steigende Lebensmittelpreise und gestörte Lieferketten rufen nach einer Neuordnung des globalen Ernährungssystems. 

New Glocal steht hier für ein neues, nachhaltiges Verhältnis von lokal produzierten und global importierten Lebensmitteln. Nicht der niedrigste Preis, sondern die regionale Verfügbarkeit, wird zum Kriterium, ob Nahrungsmittel importiert werden oder nicht. 

Dort, wo der Lebensmittelhandel weiter auf internationale Importe setzen muss, werden sich die Spielregeln verändern: mehr Transparenz entlang der Lieferketten und gezieltere Kooperationen mit Fair-Trade-Produzent:innen und mit Betrieben, die sich regenerativen Produktionsmethoden verschrieben haben.  

Was bedeutet das für Ihre Speisekarten und Angebote? Ganz klar, die Nachfrage und das Angebot an Gerichten mit regionalen und fair produzierten Zutaten werden weiter zunehmen.  

New Glocal wird kein vorübergehender Trend sein, sondern Schritt für Schritt zu einer Neuausrichtung des Sortiments in Supermärkten und auf Speisekarten führen. Viele verschiedene Gemüsesorten.

2. Veganizing Recipes  

Ihre klassischen Gerichte neu vegan interpretiert  

Vegane Alternativen bestimmter Traditionsspeisen werden in Zukunft zum Standard unserer kulinarischen Repertoires werden. Neben Hightech-Imitaten von Fleisch und Fisch werden vegane Adaptionen immer beliebter. Denn Ihre Gäste wollen sich nicht nur ohne tierische Lebensmittel ernähren, sondern auch einem ausgewogenen und vielfältigen Speiseplan folgen.  

Hier können Sie mit Ihren veganisierten traditionellen Gerichten glänzen! Beliebte Klassiker sind zum Beispiel:      

Die Herausforderung für Gastronomen besteht darin, eigene Rezepte mit den passenden Ersatzprodukten neu vegan zu interpretieren. Hier gibt es gute Nachrichten, denn das Angebot an Fleisch-, Fisch- und Ei-Alternativen wird immer größer.  

Unser Tipp: Bleiben Sie immer auf dem Laufenden und informieren sich über die neuesten Produktentwicklungen und Rezeptideen. In unserem Concept Court werden Sie fündig.

3. Präzisionsfermentation  

Großes Potenzial für neue (vegane) Geschmackswelten  

Die Nachfrage nach Plant-based Foods ist in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen und die verwendeten Ausgangsmaterialien sind vielfältiger geworden. Pflanzliche Inhaltsstoffe zur Herstellung von veganem Essen, wie Soja, Erbsen, Kichererbsen, etc. bekommen nun Konkurrenz von Komponenten, die mittels Präzisionsfermentation hergestellt werden können.  

Dabei handelt es sich um ein neues biotechnologisches Verfahren, um zum Beispiel Ei- oder Milchproteine wie Molke und Kasein herzustellen. Die rasanten Entwicklungen auf diesem Gebiet werden in Zukunft zu geschmacklich besseren, sprich dem tierischen Produkt ähnlicheren Ergebnissen führen.  

Nutzen Sie das Potenzial dieser neuen Technologie für Ihre veganen Gerichte!

4. Regenerative Food  

Der Food-Trend der Zukunft  

Ein weiterer Trend, um den Planeten gesünder und nachhaltiger zu gestalten, ist Regenerative Food. Er stellt die Regeneration des Bodens und die Biodiversität ins Zentrum. Eine gute Energie- und Nachhaltigkeitsbilanz von Lebensmitteln, egal ob pflanzlich oder tierisch, geht mit geringem Wasserverbrauch und der Erhaltung von humusreichen Böden einher.  

Regenerative Food wird in Zukunft die Aufmerksamkeit der Branche stärker auf sich ziehen, denn Verbraucher:innen wollen wissen, wie ihr Essen produziert wurde. Aber nicht nur das, Regenerative Food wird auch zum Unterscheidungsmerkmal für Premium-Marken und -Produkte werden.  

Es lohnt sich also auf Produkte mit einer guten Energie- und Nachhaltigkeitsbilanz zu setzen. Und ganz wichtig: machen Sie Ihr Engagement in Ihrer Speisekarte und Kommunikation sichtbar.

5. Seasonal Food

Ihr Angebot als Spiegel der Jahreszeiten

Die Saisonalität von Obst und Gemüse ist im Laufe der Zeit immer mehr in den Hintergrund gerückt. Das liegt daran, dass durch die Globalisierung die meisten frischen Rohwaren das ganze Jahr über verfügbar sind. Dies hat den Vorteil, dass man seine Kunden und Gäste ganzjährig mit der frischen Ware versorgen kann. Jedoch geht dabei qualitativ etwas verloren, Gemüse, Früchte oder Kräuter überzeugen schließlich am meisten, wenn diese unter natürlichen Bedingungen gewachsen sind.  

Unser Tipp: Probieren sie doch einfach mal – sofern Sie das nicht schon tun - wieder vermehrt auf heimische Sorten zurückzugreifen, wenn diese Saison haben. Sicher können Sie bei dem ein oder anderen Produkt auch einen Unterschied bemerken. Dies hat den schönen Nebeneffekt, dass die Maßnahme auch dem Klima zugutekommt, da auf lange Transportwege oder aufwendige Anzucht in Gewächshäusern verzichtet werden kann.

6. Hybrid Food   

Kreative Mixturen mit dem Einfluss internationaler Küchen

Hybrid Food beschreibt das Kombinieren von Küchentraditionen und -techniken aus den verschiedensten Ländern. Grenzen gibt es keine: landestypische Techniken, bewährte Rezepturen und Zutaten dürfen kreativ vermischt werden und bilden die Basis für unendlich viele Kombinationsmöglichkeiten. So wird aus einer klassischen asiatischen Bowl durch die Verwendung europäischer (Trend-) Zutaten, wie Spinat oder Kartoffeln und Walnüssen, eine hybride Food Kreation. Neben Bowls bieten sich vor allem Wraps und Burger für derartige Experimente an und finden sich daher vermehrt in der Gastronomie wieder.  

Unser Tipp: Probieren Sie doch auch mal aus, gewohnte Rezepturen mit exotischen Zutaten einen neuen Pepp zu verleihen. Vielleicht kennen Sie eine spannende Zubereitungstechnik, die Sie schon immer einmal ausprobieren wollten? Hervorragend, sein Sie mutig bei der Wahl der Zutaten und erweitern Sie Ihren Horizont.

7. Fast Good 

Schnelle Snacks mit guten, gesunden Zutaten  

Nicht nur in der klassischen Gastronomie, sondern auch im Fast-Food-Bereich, achten die Konsumenten mittlerweile verstärkt darauf, was sie kaufen und schlussendlich verzehren. Neben dem Faktor Zeit spielt immer mehr auch der Gesundheitswert (z.B. vegetarisch, glutenfrei, zuckerreduziert) einer Mahlzeit eine Rolle bei der Entscheidung für ein Gericht. Ebenso rücken Attribute wie Nachhaltigkeit, biologischer Anbau oder Saisonalität in den Fokus. Dies sorgt dafür, dass es insgesamt zu einer Qualitätssteigerung im Bereich Fast Food kommt.  

Besonders im Kommen sind hierbei Food Trucks, Street-Food-Stände oder Pop-up-Stores, wo Neues unkompliziert ausprobiert werden kann.

8. Ethno Food  

Authentische Rezepte aus der Ferne

Durch Urlaubsreisen und Migrationsbewegungen ist es immer einfach geworden, Speisen und Getränke aus anderen Kulturen kennenzulernen. Seit den 60er Jahren konnten es sich immer mehr Menschen leisten, eigenständig ferne Länder zu bereisen und kulinarisch zu erkunden. Für die Daheimgebliebenen gibt es heutzutage eine Vielfalt an Lokalitäten, die ihre Gäste in die Geschmackswelten ferner Länder entführen.  

Kleiner Wermutstropfen: Um dem Geschmacksempfinden und Vorlieben der Ansässigen noch gerechter zu werden, wurden viele Gerichte dementsprechend korrigiert. Der Ethno Food Trend greift genau dies auf: Spezialitäten aus fernen Ländern werden hier präsentiert. Unverfälschte und damit authentische Länderküche.  

Und, haben Sie noch ein Originalrezept aus der Ferne in der Schublade? Laden Sie Ihre Gäste ein, Sie auf eine kulinarische Reise zu begleiten.

9. Flexitarier/innen  

Vegetarische Angebote für alle, die nicht immer Fleisch wünschen

Die Gruppe der Flexitarier/innen macht aus, dass Sie einen reduzierten Fleisch- und Fischkonsum haben. Sprich, Sie ernähren sich vorrangig vegetarisch, jedoch konsumieren Sie gelegentlich noch Fleisch und Fisch. Dabei achten Sie auf eine gute Qualität bei den Produkten und sorgen dafür, dass der Konsum wieder zu etwas Besonderem für Sie wird.  

Mittlerweile zählen sich rund ein Drittel der deutschen Bevölkerung zu den Flexitarier/innen laut einer Umfrage im Foodreport 2023. Daher ist es in der Food-Branche wichtig, sich diesen Trend bewusst zu machen und abhängig von der Kundenstruktur, mehr oder weniger im Speisenangebot zu berücksichtigen. In der Umsetzung bedeutet dies, Speisen mit qualitativ hochwertigen Zutaten (insbes. Fleisch) beziehungsweise genug fleischlose Alternativen anbieten zu können.

10. Snackification  

Wo früher feste Mahlzeiten waren, hat sich heute der schnelle Snack zwischendurch etabliert.

Die Esskultur durchlebt aktuell einen weiteren großen Wandel, da mittlerweile der Trend immer mehr zum kleinen Snack zwischendurch geht. Dadurch wurden die festen Strukturen von Vorspeise, Hauptgang und Nachtisch aufgebrochen und durch kleine Zwischenmahlzeiten ersetzt.  

Hierbei spielt die Schnelllebigkeit eine bedeutende Rolle, da sich oftmals nur wenig Zeit für das Essen genommen wird. Daher eignen sich für diesen Trend besonders Speisen, die man auf Wunsch auch schnell „To Go“ mitnehmen kann, um sich bestmöglich an die aktuellen Bedürfnisse des Konsumenten anpassen zu können. 

Unser Tipp: Hier finden Sie Ideen für leckere Snacks

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*Quelle: Rützler, Hanni (2022). Foodreport 2023. Zukunftsinstitut.